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Tag 7 – Zuwachs

Heue ist eine super Nacht, die Kleine schläft fest bis nach 5.00. Wir stehen trotzdem auf, um uns den Sonnenaufgang am Strand anzusehen. Es ist wirklich toll, wie der Himmel in den verschiedensten Rottönen leuchtet. Die Mücken sind leider ein wenig lästig und es ist auch ein bisschen kalt, aber am Strand ist jede Menge Action zu bestaunen – Fischer durchkämmen das Meer mit einem Schleppnetz, draußen auf dem Meer ziehen die Fischkutter vorbei und ein Traktor ebnet die Sandfläche ein.

Als die Sonne dann endlich über den Horizont blinzelt, gibt es ein kleines Fotoshooting und im Anschluss können wir uns gleich auf den Weg zum Haupteingang machen, die Omas und die Tante abzuholen. B. und V. brechen in aller Frühe auf zu Igor, der sie nach Venedig bringen wird, wo die zwei ein wenig Kultur genießen wollen.

Als die liebe Verwandtschaft im Bungalow angekommen ist und ein wenig ausgepackt hat, wird erst mal Frühstück geholt und im Anschluss gegessen. Danach pilgern M., C, mein Mann, das Kind und ich zum Strand. Sonne tanken, Sandburgen bauen und Löcher graben.

Auch dem Meer werden einige Besuche abgestattet, bevor wir uns um 12.00 zur Siesta an den Bungalow zurückziehen.

So um 15.00 wird es uns dort zu langweilig und A., C, M, Juju und ich gehen zum Hauptbereich um die Spielhölle unsicher zu machen. C&A liefern sich eine rasante Partie Airhockey und ich spiele mich an diversen Automaten, „gewinne“ einige Tickets. Dann versuche ich mich an den Greifarmautomaten, um nach 20 Minuten und 10 verspielten Euro frustriert aufzugeben, weil die Stofftiere auch wenn man sie bereits in der Kralle hat, wieder herausfallen. Danach plagt A. und M. der Hunger, aber nur die Bar hat offen, deswegen muss dort etwas Essbares aufgetrieben werden – es gibt Chips – diese schmecken aber als seien sie seit einiger Zeit abgelaufen – bäh. C und ich halten uns lieber an Eis, da weiß man was man hat.

Abends gehen wir in die Weinstube essen, M. hatte sich das der guten alten Zeiten Willen gewünscht – in der Karte stehen Bratbandnudeln, sehr schönes Wort, man sollte darauf achten italienische Wörter nicht wörtlich zu übersetzen – gemeint ist nämlich Lasagne al forno. Wir bestellen alle Pizza, A. und ich auch noch eine Vorspeise. Nach ein wenig warten kommen sie Pizzen von M., C, und B. unsere Vorspeisen lassen auf sich warten. Sie lassen auch immer noch auf sich warten, als der Rest seine Pizzen, gestört nur durch ein Pfefferstreuer Attentat auf M.s Pizza durch B., bereits vollständig verspeist hat. Wir beschweren uns also, was leider gar nicht so einfach ist, wenn einen alle vorüberlaufenden Bedienungen geflissentlich ignorieren. Als wir unsere Beschwerde endlich loswerden können, kommt auch schon 3 min später die Vorspeise. Die Pizza danach dauert auch noch ziemlich und ist, was mich angeht sehr enttäuschend. Die Überraschung des Pizzabäckers, ist eine Pizzatasche belegt mit Schinken, Parmesan und Rucola und gefüllt mit Gorgonzola, der schmeckt, als hätte er seine beste Zeit schon eine Weile hinter sich *würg*.

Als wir wieder zu Hause sind spielen wir noch eine Runde 10.000, bevor wir ins Bett verschwinden.

Tag 6 – Markttag

Donnerstags ist Markt in Rosolina Mare, dass dürfen wir auf keinen Fall verpassen, deswegen gehen wir noch vor dem Frühstück los. Durch das Südtor, dass Donnerstags extra früher öffnet schlendern wir auf den Marktplatz. Dort gibt es alles was das Urlauberherz begehrt: Obst und Gemüse, Badeutensilien, Spielsachen, Schuhe und vieles mehr. Wir decken uns mit Aprikosen ein und ich kaufe mir Schuhe (das muss an einem italienischen Markt unbedingt sein).

Nach dem Markt werden Semmeln geholt und gefrühstückt. Danach wird auf der Terrasse rumgesandelt und in Internet gesurft.

Um 15.00 brechen V. und B. zu ihrer Wanderung durch das Naturschutzgebiet auf, A. und ich leihen und eine 2er Rikscha und radeln durch die Anlage. Auf dem Rad kommt sie einem gar nicht so groß vor, wie zu Fuß. Nach knapp einer Stunde fahren wir am Bungalow vorbei um den Kinderwagen zu holen. Mit dem Gefährt im Schlepptau (A. macht seinen Anhängerführerschein, ich bin die flexible Anhängerkupplung -> der Wagen fällt auf dem weg auch nur zweimal um, weil wir zu schnell werden) radeln wir zurück zum Verleih, geben das Radl ab und  gehen einkaufen.

Als wir zurück sind, treffen wir auf die Naturschutzgebietwanderer, die danach gleich zum Einkaufen aufbrechen. Als wir wieder vollständig sind stapfen wir, über den noch bevölkerten Strand zur Segelschule, um Pizza zu essen. Diesmal sind die Experimente weniger spannend und das Kind ist zufrieden mit Pizzaboden und Paprika. Nach einer ziemlich leckeren Nachspeise gehen wir zurück, vorbei an unserem Ebersberger Nachbarn, der, wie jeden Abend, eines seiner Kinder ausschimpft, während das Kind heult -> was für ein entspannter Urlaub.

Zum Abschluss des Tages gehen wir 5 nochmal schwimmen, das Meer ist wärmer als die Luft und die Möhre hat riesigen Spaß, als sie in der Brandung herumsitzen und krabbeln darf.

Die Jungs spielen noch eine Runde Volleyball mit dem Shaun-das-Schaf-Ball von Juju und V. macht einen kosmetischen Spaziergang. Der wird von B. als Fluchtversuch aufgefasst und er unterbricht das Ballspiel um seine Freundin wieder einzufangen -> das Ganze sieht dann aus, wie eine richtig kitschige Szene aus einer Hollywoodschnulze, nur der Sonnenuntergang im Hintergrund fehlt, was bei einem Strand der nach Osten zeigt, aber auch schwierig ist.

Tag 5 – Loch nach China

Als wir aufstehen, gehen wir erst mal baden, aber das Wasser ist kalt und die Wellen groß, deswegen wird es mir und auch Juju schnell zu kalt und wir warten draußen, bis A. wieder aus dem Wasser kommt. Danach wird gefrühstückt und danach geht’s weiter mit sandeln auf der Terrasse.

Um 16.00 gehen wir an den Strand, wo mein Mann endlich seine lang erwartete Mission beginnen kann – ein Loch nach China graben. Er startet mit einem Trainingsloch, in das wir das Kind setzen; dort ist es gut aufgehoben, denn es ist schattig und das Kind kann nicht weg. Danach wird das Hauptloch in Angriff genommen, von dem aus auch ein Versorgungstunnel zum Trainingsloch gegraben wird. Nachdem diverse Beweisfotos geschossen wurden, schütten wir das Loch wieder zu und gehen baden (uns waschen).

Als wir grade zurüc gehen wollen, kommt auch schon B. um uns zum Essen zu holen. Er und V. haben eingekauft und Spaghetti „Carbonara“ (mit Taleggio statt Parmesan, deswegen die Gänsefüßchen), das Kind bekommt Nudeln mit Parmesan, Butter und Petersilie. Nach dem Essen wird die Beschäftigung vom Vormittag wieder aufgenommen und gesandelt was das Zeug hält.

Tag 4 – Zwangsstrandpause

 

Es stürmt in der Nacht, es stürmt ist auch noch morgens um 7.00 sehr windig, A. und ich beschließen spazieren zu gehen. Zuerst wandern wir zum Strand, wo uns der Wind Sand ins Gesicht und gegen die Füße bläst, so heftig, dass es sich anfühlt, als würden wir mit winzigen Nadeln beschossen, als wir aber am Wasser angekommen sind gibt es dann nur noch die salzige Seeluft, die uns entgegen bläst. In der Brandung, bzw. knapp daneben, wo das Meer gerade noch nicht hinreicht, wandern wir am Meer entlang. Wir bewundern die bereits aufgestellten Sonnenschirme und Liegen, die emsige Beauftragte immer weiter in Richtung Landesinnere verfrachten müssen, damit sie nicht fortgespült werden und entdecken sogar einen ziemlich großen toten Fisch, an dem sich bereits die Möwen gütlich getan haben. Wir laufen im Sand bis zum Hundestrand und von dort, auf der Uferpromenade weiter Richtung Norden. Am anderen Ende von Rosa-Pineta steht das neuere Sky-Restaurant mit Bowlingbahn und größerem Swimming Pool. Lustig sind die Ankündigungszettel der Bowlingbahn, die offensichtlich mit dem Übersetzungsprogramm von Google ins Deutsche übertragen wurden und nie von einem Muttersprachler gegengelesen.

Zurück gehen wir durch die Anlage und nehmen am Supermarkt gleich Semmeln mit, denselben Gedanken hatten B. und V. allerdings auch und so haben wir die doppelte Anzahl an Semmeln zum Frühstück. Danach wollen B. und V. sich ins aufgewühlte Meer stürzen und ich setze meinen Urlaubsvorsatz um und gehe zum ersten Mal in meinem Leben joggen. Es ist ein tolles Gefühl, auch wenn mir bald die Puste ausgeht und es sich im weichen Sand nicht wirklich gut laufen lässt. Von dem 20 min Joggingzeit laufe ich aber immerhin die Hälfte, was für einen Laufhasser wie mich eine echte Leistung ist.

Danach ist unterbrochen, von einer kurzen Badepause für A., Möhrchen und mich wieder faulenzen angesagt. Das Kind krabbelt, wie auch die letzten Tage schon, glücklich auf der großen (von einer etwa hüfthohen Mauer begrenzten) Terrasse herum, isst Krümel und zieht sich an Stühlen hoch – seltsamerweise hat sie auch Frieden mit ihrem Reisebett geschlossen, denn sie sitzt oft eine halbe Stunde friedlich darin und spielt.

Am späteren Nachmittag zieht es meinen Mann und mich nochmal ans Meer, wo wir in die hohen Wellen springen und eine kinderfreie halbe Stunde genießen, denn die Möhr haben wir in der Obhut von Onkel und Tante gelassen. Nach einer Entsalzungsdusche gehen wir einkaufen. D.h. A., ich und das Kind gehen einkaufen, B. Und V. befragen Igor (der gut deutsch spricht) über seine Fahrten nach Venedig.

Heute kaufen wir Zutaten für Risotto und auch der Frühstücksvorrat muss aufgefüllt werden, A. versucht sich also zum ersten Mal an einer Italienischen Fleischtheke. Zu Hause angekommen merke ich, dass wir die Zucchini geklaut haben, denn sie war irgendwo in den Tiefen des Kinderwagens gelandet *schäm*. Die Beweismittel werden aber gleich zerschnippelt, ins Risotto geworfen und im Anschluss in unseren Mägen versteckt. Auch das Kind beteiligt sich mit Eifer an der Beweismittelvernichtung.

Tag 3 – Strandpause

 

Wegen der am Vortag zugezogenen Sonnenschäden, haben wir uns für heute eine Strandpause verordnet. Da mein Mann und ich aber wieder sehr früh aufwachen, beschließen wir in aller Früh wenigstens schwimmen zu gehen. Da wir nur Handtücher mitnehmen müssen und uns um 7.00 auch noch nicht eincremen sind wir diesmal ziemlich zügig am Strand, wo wir uns ungeachtet des hohen Wellengangs, zu fünft in die Fluten stürzen (keine Wertsachen, kein Aufpasser – sehr praktisch).

Es macht großen Spaß so allein im Meer zu plantschen, leider findet, der am Vortag erworbene Schwimmring, der dem Kind ein besseres Gleichgewicht bescheren soll, bei ihr keinen Anklang, sie will lieber auf dem Arm. Auch gut. So haben Mama und Papa abwechselnd den Schwimmring zum Spielen.

Nach dem Bad und der dazugehörigen Dusche wird dann gefrühstückt – heute mit Rührei und Speck. Dann beginnt ein Urlaustag vom allerfeinsten – faul  auf der Terrasse sitzen, lesen im Netz surfen und sonst nichts tun – wundervoll.

Erst um ca. 17.00 kommen wir wieder in Bewegung und machen einen kurzen Ausflug in die Spielhölle der Ferienanlage um an allerlei Automaten Geld los zu werden.

Mit dem übrigen Geld, wird mal wieder der Supermarkt unsicher gemacht, diesmal sollen es unter anderem Zutaten für Gnocchi Arrabiata und ein Schneidebrett sein. Im gesamten Supermarkt sind aber keine frischen Chillischoten zu finden, deswegen weichen wir auf die getrockneten Exemplare aus.

Daheim muss ich natürlich unbedingt deren Schärfe testen, das knockt mich allerdings für den Rest des Abends geschmackstechnisch so aus, dass die Nudelsoße von allen außer mir probiert und auch bewertet werden kann. Ich schmecke für den Rest des Abends nur noch scharf. Das Kind mag die Gnocchi, die Sauce ist ihr aber nicht geheuer und ihr wohl auch zu scharf [wie gesagt, ich habe keine Ahnung, da ich eh nichts mehr schmecke], weswegen sie die im Anschluss angebotenen Löffel eines Joghurt-Reis-Gläschens gerne akzeptiert.

Nach dem Essen wird wieder gefaulenzt, aber auch gemeinschaftlich gewürfelt, ehe es, als es bereits dunkel ist zum Nachtschwimmen geht, diesmal darf das Kind aber nur zusehen, denn das Meer ist noch immer sehr aufgewühlt. Es reicht ihr aber völlig das Meer zu hören und zu sehen, denn sie starrt fast ehrfürchtig und völlig fasziniert auf das große dunkle Wasser.

Das Schwimmen im Dunklen entpuppt sich leider, als sehr viel weniger romantisch als es sich anhört denn Fischer haben ihre Netze im Badebereich gespannt und patrouillieren am Strand entlang um zu überprüfen, ob ein unvorsichtiger Badegast sich darin verfangen hat. Zu diesem Zweck leuchten sie immer, wenn sie einen Badenden ausmachen über das Wasser, um den Verlauf des Netzes zu zeigen – leider blenden sie damit auch einen Badenden [mich] so gründlich, dass dieser nicht mehr in der Lage ist den Stand zu sehen. Außerdem gibt es Tierchen im Wasser, die V., B. und A. attackieren, diese Tiere beißen, und saugen wohl Blut, denn V. hat danach Blutspuren am Rücken aber welche Tiere es sind, finden wir nicht heraus. Nach diesem Gute-Nacht-Gruß des Meeres ist diese Nacht die ruhigste Nacht bisher.

 

[Bärenwasser ist das Wort des Tages: Bärenwasser wird von umsichtigen Campern, bündelweise, außen an die Zeltplanen gehängt. Dort kann es von vorbeikommenden Bären konsumiert werden, ohne dass diese sich extra in die Zelte oder Vorzelte begeben müssten, wo sie zweifelsohne, durch ihre eher unkompakten Körpermaße ein heilloses Durcheinander anrichten würden.]

Tag 2 – Strandtag 1

Der Zweite Tag beginnt für meine Mann recht früh um 6.45, denn ich konnte die ganze Nacht schlecht schlafen und will wenigstens in den Morgenstunden ein kinderfreies Bett und ein wenig Schlaf.

Er geht also mit dem Kind spazieren, zuerst zur Rezeption, um nach einem Geldautomaten zu fragen (der befindet sich in Rosolina SUD), A. tigert also los, zurück durch die Anlage zum Ausgang SUD, um dort festzustellen, dass der Ausgang erst um 9.30 (Donnerstags 8.00, wegen dem Markt in Rosolina)  öffnet. Also muss er den ganzen Weg zur Rezeption zurück, die Anlage dort durch den Haupteingang verlassen und von da, die Strecke, die er bereits drei Mal gelaufen ist ein viertes Mal zurücklegen um in der Ort zu gelangen. Nachdem er dem Automaten im Ort erfolgreich Geld entlockt hat kehrt er auf dem wohlbekannten Weg zurück zum Haupteingang. Von dort nimmt er dann gleich Semmeln mit, zum Frühstück.

Ich bin inzwischen auch wach, aber noch immer nicht genießbar. Das Frühstück ist lecker, mit Rosette und italienischem Porchetta, leider aber ohne Kaffee, da es komischerweise im Bungalow keine Mokkakanne gibt. Das Kind futtert derweil Blaubeeren und das mit einer solchen Begeisterung, dass die Männer erwägen eine Blaubeerspurlegemaschine zu konstruieren.

[Anmerkung: Mit dieser Maschine kann man eine Spur Blaubeeren durch eine Stadt legen und das Kind folgt einem fast von selbst, weil es die Blaubeeren eine nach der anderen isst. Um zu verhindern, dass das Kind zudem sämtliche Steine und Flusen verspeist, die es auf seinem Weg durch die Stadt noch finden kann und somit am Ende noch auf die falsche Fährte gelockt wird, muss die Stadt vorher gekehrt werden und danach muss erst eine Horde Testbabys die Strecke entlang geschickt werden, um zu überprüfen, ob auch ja kein Stäubchen übrig geblieben ist. Zudem muss man sich über den Mechanismus einigen, der die Blaubeeren sanft und im richtigen Abstand auf der Strecke platziert. Zur Debatte stehen, Aufzug, Abwurf oder Förderbandmechanismus.]

Nach dem Frühstück packen wir uns langsam zusammen um erneut zum Strand zu ziehen, so gegen 11.00 haben wir, nach ausgiebigem Eincremen, den kurzen Weg (ca. 100m) dann auch hinter uns gebracht und uns im Sand mit Sonnenliegen, Decken, Schirm und Sandspielzeug häuslich eingerichtet.

Schwager und Schwägerin gehen zuerst ins Wasser – während wir die Sachen und vor allem das Kind bewachen, da mein Mann das aber auch gut alleine kann, gehe ich mit dem Kind schwimmen, die Konstruktion, die eine abtauchen den Nachwuchses verhindert, ist aber noch nicht ausgereift, da das Kind entweder die Schwimmer im Gesicht hat, oder ob der ungleichmäßigen Gewichtsverteilung umkippt. Naja, halb so schlimm, denn man muss sie eh festhalten, die Schwimmhilfe dient eher dazu, sie nicht unter Wasser geraten zu lassen, sollte sie einem von uns entgleiten.

Nach dem Bad wird im Schatten getrocknet und ausgeruht (zumindest versuche ich das, was bei einem immer davon krabbelnden Kleinkind gar nicht so einfach ist). Als die Kleine schläft bieten sich Schwager und Schwägerin als Aufpasser an, damit mein Mann und ich auch mal alleine ins Wasser können, als Hilfesignal bei weinendem Kind, wird das Schwenken der roten Spielzeugnetzflagge vereinbart. Die Kleine hält erstaunlich lange durch. Danach wird noch fleißig im Sand gegraben und geformt, aber um 13.30 wird es allen, trotz Schirm zu warm und wir ziehen nach Hause um zu duschen und den Rest des Nachmittags auf der schattigen Terrasse zu verbummeln. Dort fällt dann auch auf, dass wir alle, trotz hohem Lichtschutzfaktor und überwiegendem Aufenthalt im Schatten, zu viel Sonne getankt haben, nur das Kind blieb, Gott sei Dank, von Sonnenbrand verschont.

Um 17.00 gehen wir wieder einkaufen, diesmal stehen, unter anderem eine Kaffeekanne, Wasser und Zutaten für Amatriciana-Nudeln auf dem imaginären Einkaufszettel. Nach dem Einkauf wird gekocht und gegessen, danach geht es in den Ort, das „Nachtleben“ erkunden.

In Rosolina Mare gibt es die typischen Touristenattraktionen, wie Spielhöllen, Marktstände und Arkaden die Urlaubsschnickschnack anbieten und Eisdielen. Es ist ganz nett dort die Hauptstraße entlang zu flanieren und mein Schwager kommt in den Genuss ein paar gewagte Sprünge auf einem Trampolin wagen zu können. Im Ort trennen wir uns, mein Mann und ich sind, bedingt durch meine Fotografiererei langsamer als die anderen beiden und wollen sie nicht unnötig aufhalten.

Wir kehren nach einer Stadtrunde in die Anlage zurück, tauschen Kinderwagen gegen Manduca und ziehen dort noch unsere Kreise, zum mysteriösesten Ort der Kindheit meines Mannes – die „Landzunge“ die im Norden der Anlage ins Meer hineinragt. Als Kind hatte mein Mann sich immer vorgestellt, dass dieser Steg, der Sporn am Stiefel Italien ist. Wir wagen uns in der Dunkelheit bis an die Spitze des Stegs vor und lauschen eine Weile dem Meer, ehe wir uns über den Strand auf den Rückweg zum Bungalow machen. Unterwegs treffen wir auf B. und V. die in der Nähe des Pools am Strand sitzen und mit Trauben und Wasser die romantische Aussicht auf das Meer bei Nacht genießen. Diese Nacht wird mir hoffentlich mehr Schlaf bescheren als die letzte. Einen Vorteil gibt es schon, denn von der lauten Discomusik, die es am Vorabend zu hören gab ist heute nichts zu vernehmen.

Urlaubstagebuch – Tag 1 – Die Anreise

Der Nachtflohmarkt in Wasserburg ist der perfekte Tag für die Abreise nach Italien, denn Deutschlands Sommer zeigt sich von seiner besten Seite – es regnet wie aus Kübeln.

Um 3.00 morgens geht´s los Richtung Süden. Die Strecke bis nach Österreich wird zügig zurückgelegt, und nach dem Vignettenkauf in Kiefersfelden, liegt auch das Alpenland  schnell hinter uns. Das Problem an solchen Fahrten ist ja die Müdigkeit, die einen zwangsläufig im Laufe des Morgens überkommt, vor allem, wenn man der einzige Fahrer ist – aber ich habe, dank Kaffee, tapfer durchgehalten und auch das Möhrchen war bewundernswert brav.

Erleichternt hat und die Fahrt auch die sensationelle Verpflegung von V. die und Willys wilde Nusskekse gebacken hat und zudem Blaubeeren in den Proviantkorb gesteckt hat – Das Kind findet letztere nahezu unwiederstehlich.

Problematisch wird die Reise das erste Mal in Padua, wo wir die Autobahn verlassen müssen um nach Rosolina zu kommen. Da Fahrer und Beifahrer die Information des Navis unterschiedlich interpretieren, „verfahre“ ich mich gründlich in Padua – am gefühlten hundertsten Kreisverkehr und inzwischen völlig orientierungslos (ich dachte wir sind mindestens 5mal im Kreis gefahren) lenkt und das Navi auf eine Straße, die Richtung Gioccia führt und wir haben das erste Mal seit einer Stunde wieder das Gefühl geradeaus und in die richtige Richtung zu fahren.

Dieser Richtung müssen wir noch ziemlich lang folgen hinter und ein Kamikaze-Wohnmobil, dass bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 70 halsbrecherisch jedes Fahrzeug zu überholen versucht, dass langsamer als 80 fährt. Allen Überholmanövern zum Trotz schafft es der Fahrer nicht, auf der ziemlich stark befahrenen Straße wesentlich schneller voran zu kommen als wir. Wir verlieren ihn erst nach ca. einer Stunde aus den Augen, aber nur, weil wir nach Rosolina abbiegen, er aber weiter geradeaus fährt.

In Rosolina beginnt die „lustige“ Suche nach dem Feriendorf – da es eine große Anlage ist, könnte man meinen, sie ein gut ausgeschildert, aber Pustekuchen, nach dem Kreisverkehr am Ortseingang ist kein Hinweisschild mehr zu finden. Wir irren also nochmal eine halbe Stunde durch den Ort, bevor ein Ortskundiger uns die richtige Straße nennt. Endlich angekommen, freuen wir uns alle auf den reservierten Bungalow und eine Runde entspannen.

Leider haben wir uns dabei zu früh gefreut, denn in der Anlage müssen wir das Auto erst mal abstellen und eine Nummer ziehen. Auf dem Display steht 46, wir ziehen die Nummer K 03. Aha, scheinbar fängt es nach der 99 wieder mit 0 an, ok, dann sind es ja nur ca. 50 Nummern, bis wir dran sind. Naja, bei dieser Überlegung haben wir leider übersehen, dass an der Tür zur Rezeption ein H aufgehängt ist, denn nachdem die 99 durch ist, kommt ein Angestellter und hängt ein J an die Tür (Gott sei Dank kein I) sonst wären wir womöglich im Auto verkocht….150 Nummern später darf A. und einchecken (Gott sei Dank haben wir für die Möhre einen Reisepass machen lassen, den wollen die Betreiber nämlich bei der Anmeldung haben, denn jeder Bewohner eines Bungalow muss mit Ausweis registriert werden. Ich halte für das nächste Mal fest – wenn möglich unter der Woche anreisen und nicht am WE, um diese Warterei in der Mittagshitze zu umgehen.

Nachdem das Auto neben dem Häuschen mit der Nummer 136 abgestellt ist, geht es ans Ausladen. Dabei werden bei meinem Mann Kindheitserinnerungen wach, denn früher hat er mit seiner Oma seine Ferien in Rosa Pineta verbracht.

Den Nachmittag verbringen wir am Strand, es ist so wie es sein soll, die Sonne scheint und ab und zu ziehen Wolkenfelder vorüber, die angenehme Kühlung verschaffen. Der Strand ist bevölkert, aber nicht überfüllt und das Wasser ist angenehm erfrischen aber nicht kalt.

Nur der Sand ist überall, in den Augen von Kind, in der Windel, auf allen Handtüchern und Decken, das ist wohl ein Fakt, den man in seinen Kindertagen entweder nicht bemerkt oder verdrängt, aber schlimm ist es nicht, eher ungewohnt. Das Kind hat einen Riesenspass in Wasser und Sand und hat seine Salzdosis, die es in einer Woche essen darf, mit Sicherheit schon am heutigen Tag überschritten.

Im Anschluss an das Sonnen- und Meerbad wird geduscht und dann zum Supermarkt gepilgert. Ich liebe das Italienische Lebensmittelsortiment. Wir stellen außerdem fest, dass auch in einer Ferienanlage ein Kinderwagen ungemein praktisch ist, wenn es darum geht Einkäufe nach Hause zu transportieren. Die Öffnungszeiten des Supermarktes sind hingegen für Deutsche ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Der Markt öffnet um 8.00 und schließt um 12.45 für eine ausgedehnte Siesta, die bis 17.00 (am WE 16.30) dauert, um 19.45 schließt er seine Pforten bis zum nächsten Morgen.

Nachdem alle Einkäufe verstaut sind wollen wir endlich etwas essen und zwar in der Weinstübe. Die Weinstübe gibt es schon immer in Rosa Pineta und meine Schwiegermutter, erzählt gerne davon, dass die Italiener ü-Punkte über das u gemacht haben, damit das Wort Deutsch aussieht – aber irgendwie können wir, als wir – nach einem ziemliche Umweg – die Weinstube erreichen, gar keine ü-Punkte entdecken. Das macht aber nichts, die Hauptsache ist ja, dass die Pizza ist lecker ist. Es gibt dort so abenteuerliche Kreationen, wie Pizza Nutella oder Pizza mit Pommes. Für mich gibt es Meeresfrüchte und Pizza mit Gemüse, A. isst eine Pizza Carbonara, mein Schwager Pizza mit Pommes und seine Freundin irgendeine Kreation mit Tomaten. Das Urteil ist eher solala, man kann die Pizza essen und sie schmeckt auch gut, aber herausragend lecker, ist das essen nicht. Das findet auch das Kind und befördert alles auf den Boden, was ihr zum Probieren gegeben wird, nur der Boden der Carbonara-Pizza findet ihre Gnade.

Nach dem, nun wesentlich kürzeren, Heimweg fallen wir alle ins Bett und verbringen, die einen mehr, die anderen weniger schlafend, unsere erste Nacht im Urlaub.