In der Früh sind wir einkaufen gegangen, danach wurde gefrühstückt und Semmeln geschmiert, für den Ausflug nach Venedig. Dieser Ausflug dient gleichzeitig dazu, M. zu ihrem Zug zu bringen, mit dem sie nach Deutschland abreisen wird.
Die erste Etappe unserer Reise führt uns nach Fusina, einem Stadtteil von Venedig, von dem aus eine Fähre in die Lagunenstadt schippert. Die Parkgebühr auf dem dortigen Park&ship Parkplatz kostet zwar 11,00€, das ist aber wesentlich billiger als das Parkhaus in Venedig selber.
Die zweite Etappe des Ausflugs ist die Fahrt über die Lagune mit dem Fährschiff (12 € pro Person), wir haben Plätze im Bug und können deswegen sehr gut sehen, wie die Stadt vor uns immer näher kommt, auf der Überfahrt erinnert A. meine Schwester und mich an eine Serie aus unserer Kindheit, denn er summt die Titelmelodie von „Der Stein des Marco Polo“ eine Sendung, die wir in den 80ern angesehen haben und die in Venedig spielt. Aussteigen am Kai ist dann bereits abenteuerlich, denn der Seegang ist, trotzdem wir in einer Lagune sind, doch beachtlich. Mole und Schiff schwanken, als wir aussteigen – ich bin zum ersten Mal froh, die Manduca als Kindertransportmittel gewählt zu haben und nicht den Kinderwagen.
Die Dritte Etappe führt uns erst mal ohne Plan hinein in die Stadt, der man gar nicht ansieht, dass sie im Wasser steht, außer man trifft auf einen der unzähligen Kanäle. Wir suchen auf jeden Fall erst einmal einen Geldautomaten um Bargeld für den Ausflug zu haben. Als die Transaktionen getätigt sind suchen wir uns einen Weg zum Canale Grande und fahren mit den Vaporetto (kosten für eine Stunde Fahrt 6,50€), dem Linienbus (oder eher Linienschiff) von Venedig den Canale Grande entlang bis zum Bahnhof. Dort liefern wir M. ab und besteigen erneut das Linienschiff, diesmal um Etappe vier, die Erkundung der Stadt zu beginnen. Wir verlassen das Schiff am Rialto Mercado, schlendern von dort über den Touristenmarkt voller Muranoglasperlenketten und venezianischer Masken zur Rialtobrücke.
Die meisten Mitbringsel fotografieren wir bloß, eingekauft werden nur eine Kette, drei Masken und einige Souvenir-Magnete.
Dann geht es über die Rialtobrücke hinüber, und nach einem obligatorischen Foto wieder in die Gassen der Stadt – hier folgen wir einfach diversen Zeichnungen, Graffitis und offiziellen Schildern, die den Weg zum Marcusplatz weisen, kaufen unterwegs noch ein paar Souveniers und picknicken dann auf dem Marcusplatz. Das ist eigentlich verboten, aber es stört sich keiner dran. Nach der Pause wollen wir die Touristensache schlechthin machen und Gondel fahren.
Richtung Gondeln verliere ich aber die anderen in der Menge und kann sie nicht mehr finden, auch mein Handy kann ich nicht benutzen, da es in der Fototasche ist, die A. für mich trägt. Ich stehe also, mit Kind und Kamera, aber ohne Geld, Ausweis und Handy mitten auf dem Marcusplatz alleine. Nach 20 min gehe ich von der Anlegestelle der Gondeln wieder zu dem Punkt, an dem wir uns verloren haben und finde dort GsD meine Mama, C. und A. die mich die ganze Zeit gesucht haben. (Lustigerweise entdecke ich am Abend A. auf einem meiner Fotos, die ich gemacht hab, als meine Familie gesucht habe ihn suchte).
Als wir wieder glücklich vereint sind stürzen wir uns ins Abenteuer Gondelfahrt, der Gondoliere möchte 150 € für die große Tour und wir beschließen, uns diesen Luxus zu leisten. Einsteigen in die Gondel ist bereits abenteuerlich, da B. nicht einsteigt, sondern ins Boot springt und damit auch unseren Gondoliere sichtlich aus der Fassung bringt. Danch steigen wir anderen ein und ich bin erneut froh, die Tragehilfe anstatt des Kinderwagens gewählt zu haben. Der nächste Abenteuer-Moment findet gleich im Anschluss statt, als A und ich Platz tauschen sollen, denn das Boot gerät so in ansehnliche Schieflage. Allerdings ist das so gewollt, denn eine Gondel ist erst ab einer gewissen Rechtsneigung im Gleichgewicht, leider beruhigt das B. gar nicht, sie fühlt sich während der ganzen Fahrt unwohl auf ihrem Gekippten Platz. Die Fahrt ist ihr Geld auf jeden Fall wert, Venedig von den Kanälen aus gesehen ist wirklich romantisch und schön. Der Gondoliere ist auch sehr nett und erzählt, außer den stadtführerischen Dingen auch von seiner Nichte, die in etwa so alt ist wie Ju. Ju hat im übrige einen Heidenspaß, und ruft diesen auch laut heraus „jeah, jeah, jeih, jeih“ , unter anderem ruft sie aber auch dieselben Laute, wieder Godoliere, da dieser bevor er an eine Kreuzung kommt laut „OI“ ruft.
Nach den 50 Minuten Goldelfahrt und einen Ausstieg, der noch abenteuerlicher ist als der Einstieg, da das Boot dabei gehörig ins Schwanken gerät, gehen wir zu Fuß zurück zu Fähranlegestelle. Dabei kommen wir wieder an sehr schönen Ecken der Stadt vorbei unter anderem an einem Museum, in dem Bilder von Hitler mit Bunny-Ohren und eine Plastik eines Kerls, der den abgetrennten Kopf von Ronald McDonald in der Hand hält, ausgestellt werden. Unterwegs werden noch einige Fotos geschossen und auch ein Granita verspeist. Wir erreichen die Anlegestelle genau in dem Moment, in dem das Schiff ablegt und müssen somit eine Stunde auf die nächste Fähre warten, was wir bei einem Eis und Eistee im Cafe an der Anlegestelle tun.
Als wir die schwer schwankende Fähre bestiegen haben, sitzen wir wieder im Bug, sehen auf der Fahrt nach Fusina eine der Fähren nach Griechenland und ein riesiges Kreuzfahrtschiff, die unseren Weg kreuzen. In Fusina besteigen wir das Auto und fahren zurück nach Rosolina. Auf dem Weg füllen wir Tank und Wasservorräte auf, um dann im Bungalow Gnocchi Arrabiata zu kochen und zu verspeisen.