Als klar war, dass wir zur Convention wollen, war es auch logisch, dass wir dort passend gekleidet hin müssen. Mein Mann hatte schon als er als Kind auf diversten Star Trek Conventions (damals noch im Sheraton in München) war, den Traum eine TWOK Uniform zu haben. Diesen Traum wollte ich ihm gerne erfüllen.
Also begaben wir uns auf Schnittmustersuche und wurden im Roddenberry Shop fündig – leider war das Schnittmuster ganz schön teuer und es saß auch nicht ohne viele Anpassungen, aber einen Schnitt brauchte ich für diese Jacke halt trotzdem…
Auf dem Stoffmarkt im Oktober hatten wir dann den so glaubten wir passenden Stoff gefunden und eine Menge davon gekauft, die reichen sollte (hat sie auch). Wir haben uns für einen satt roten Wollstoff entschieden. Später stellten wir fest, dass es sich bei dem Wolleffekt den wir auf einem Bild gesehen hatten nur von der Abnutzung kam und die Uniformen im Original aus Woll-Gabardine sind und nicht knallrot sondern dunkelrot (das dann auf der Leinwand und im TV so satt rot wirkt).
Egal ich hab dann begonnen zu nähen und GsD am Anfang geschaut, ob die Uniform um den Bauch herum auch passen wird – ich musste nämlich gute 10cm zugeben – leider habe ich bei der Schulterbreite und beim Halsumfang nicht drarauf geachtet und musste deswegen dann bei der bereits fertigen Uniform unglaublich viel (an den Schultern und der Brustpartie, sowie den Ärmeln) wegnehmen und trotzdem ist der Halsausschnitt noch immer viel zu weit) – mein Mann hat wohl eine komische Figur unten viel Bauch und um die Schultern viel, viel schmaler.
Genug gelabert, jetzt zeig ich euch Bilder von meinem Werk:
Uniform von vorne, der Seite und Hinten:
Die Paspeln hinten hab ich aus Schrägband und Kordel selber gemacht.
(hinten war die Uniform am weitesten und gefällt mir auch von da am wenigsten, weil sie an der Stelle an der die Paspeln auf die Ärmel treffen nicht sitzt – wenn es ein nächstes Mal gibt, mess ich das vorher aus)
Hier sieht man die Klappe, die die Uniform so unverwechselbar macht, im Detail, geschlossen wird sie mit vielen (15) Druckknöpfen, dazwischen sind (insgesamt 28) Kettenteile (aus dem Baumarkt und nicht ganz original, weil die Originale nicht mehr hergestellt werden) genäht
-> das sollte bei den Filmen Magnetverschlüsse symbolisieren, und ist aufwendig, weil man alles per Hand annähen muss – am Besten geht das, wenn man das Schrägband erst an einer Seite annäht dann die Druckknöpfe und eigentlich auch die Kettenteile aufbringt und dann erst das Schrägband final befestigt. Den Tipp hatte ich von hier, der Herr hat mir unterwegs seeehr geholfen. -> Danke!
Die Schulterschließe habe ich anders als beschrieben gestaltet – ich halte nichts davon, Stoff nur einseitig auf Vlies aufzubügeln und dann nur die Ränder umzuschlagen, so dann man auf der Unterseite immer das Vlies sehen kann.
Stattdessen habe ich das Stück zweimal zugeschnitten und rechts auf rechts zusammengenäht und dabei auch gleich die goldene Paspel zwischengefasst (im Original soll man Goldschnur oben aufnähen, das sieht aber immer blöd aus, weil die Nadel die Schnur beschädigt).
Das Detail hinten ist ein alter Knopf von meiner Oma – eigentlich ist dieses Detail in silbern angesprühtes Modellbauteil, aber der Knopf hat mir besser gefallen.
Der Gürtel wird mit 2 Schlaufen gehalten, hinten in rot mit einem Muster vorne in schwarz (ich hab einfach Schrägband genommen)
Der Ärmel ist geqiultet und das Armband für die Abzeichen ist aus dem selben Stoff und der selben Paspel entstanden, wie das Schulterband.
Die vielen Accesoires haben wir bei roddenberry, bei cosplaysky und bei amazon.com bestellt.
Der Kragen ist übrigens Fake Turtle neck und wird hinten mit Druckknöpfen geschlossen – damit mein Mann, der eigentlich keine Krägen mag, die am Hals anliegen ihn schnell abnehmen kann.
Jetzt fehlt noch eine Hose, aber ob sich die noch hinbekomme, steht in den Sternen, die Anzughose tut es zur Not auch.
in diesem Sinne: Live long and prosper!
