Ich hab ja inzwischen einige Leseknochen genäht, letztes Jahr zu Weihnachten und auch schon dieses Jahr, sowie diverse Geschenke und Aufträge.
In dieser Zeit habe ich die Technik, wie ich die Ecken, also die Stelle, wo die drei Nähte aufeinander treffen, genäht werden so ziemlich perfektioniert.
Das „Wissen“ möchte ich nun mit euch teilen, damit auch jeder andere perfekte Ecken hinbekommt.
Um den Zuschnitt besser mit dem Rollschneider machen zu können, hab ich ihn begradigt, d.h. mein Schnittmuster ist links und rechts nicht in einem sehr stumpfen Winkel nach innen gewölbt sondern einfach gerade.
Nach diesem vereinfachten Schnitt schneide ich die Teile aus und markiere die Mitte links und rechts auf jedem Teil. Ich markiere aber nicht mit Knips, sondern mit einem Stift, hier kann man auch Kuli nehmen, weil man es später eh nicht mehr sieht.
Beim Nähen werden die Linien immer genau aufeinander gelegt.
Wenn die Striche von 2 Teilen exakt aufeinander liegen (man kann es auch stecken) beginnt man exakt auf der Markierung zu nähen, näht drei Stiche und verriegelt die Naht, indem man 3 Stiche genau bis zur Linie zurück näht. Dann ganz normal Füßchenbreit herum nähen.
Am Ende wieder genau bis zur Markierung nähen (dabei darauf achten, dass die Markierungen der anderen Seite auch übereinstimmen) und verriegeln, drei bis vie Stiche zurück und wieder vor.
Dann kommt der dritte Zuschnitt. man faltet eine der bereits angenähten Seite zurück und legt das dritte Teil auf die bereits zusammengenähten anderen Seiten.
Dabei muss die Makierung exakt an der Stelle anliegen, an der der „Bruch“ des darunter liegenden, zurückgefalteten Teiles ist. Dann wird wieder genau von Markierung zu Markierung genäht und auch wieder exakt bis zur Markierung verriegelt.
->>> Es ist wichtig, dass die Markierungen passen, sollten die Schnitteile dabei einmal außen nicht aufeinander passen, bitte nicht dort korrigieren, wenn dabei die Markierung verrutscht, sondern die Ungenauigkeit am Rand in Kauf nehmen.
Am Rand sieht man es später nämlich nicht, wenn die Kanten nicht exakt aufeienander lagen<<
Auch die Dritte Naht wird exakt von Markierung zu Markierung genäht, am Ende sehen die Punkte an denen die Nähte sich treffen dann auf allen Seiten und an allen Teilen so aus,
sie treffen genau aufeinander, dürfen sich aber auf keinen Fall überlappen. (auch ein Stich fällt nach dem Wenden bereits auf.)
Jetzt muss das Kissen nur noch gewendet werden, wenn ihr wirklich auf Genauigkeit geschaut habt, sieht das Ganze dann so aus:
Durch das Verriegeln an den Markierungen ist der Punkt auch beim Füllen sehr stabil und man sieht später keine Fäden.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.
Viel Spaß beim Nähen.
LG
Andrea
PS:
Mir ist bewusst, dass es so eine, oder mehrere Anleitungen vermutlich schon gibt, ich behaupte hier auch nicht, den einzigen richtigen Weg zu kennen, mit dem man saubere Ecken bekommt.
Ich möchte nur interessierte NäherInnen an den Erfahrungen teilhaben lassen, die ich mir bei inzwischen wohl ca. 100 genähten Leseknochen erworben habe 🙂
Wenn euch meine kleine Fotostrecke weiterhelfen konnte, freue ich mich natürlich über einen Kommentar 🙂
Viiiielen Dank!
Super! Meine ersten beiden habe ich an den Ecken verhunzt. Dank Dir gelingen sie jetzt. Vielen Dank dafür.
Danke für die genaue Erklärung.
Wird beim nächsten mal gleich so probiert.